Verkehrsprognose 2040: Wissings Weiter-So
Bundesverkehrsminister Wissing hat eine Verkehrsprognose in Auftrag gegeben.
Eine Verkehrsprognose soll faktenbasiert die künftige Verkehrsentwicklung aufzeigen, um daraus politische Handlungsmöglichkeiten abzuleiten.
Die Schlussfolgerungen des Verkehrsministers aus dieser Prognose kommentiert Bernhard Koolen, verkehrspolitischer Sprecher der Linken in NRW wie folgt: „Die Verkehrsentwicklung könnte die Bundesregierung nun klimafreundlich gestalten. Der FDP-Minister knickt allerdings weiter vor der Autolobby und den Luftverkehrskonzernen ein.
Die WAZ hat die vorliegenden Ergebnisse treffend kommentiert: 'Ende der Staus auf deutschen Straßen nicht in Sicht'. Im Grunde also – trotz punktueller Verbesserungen etwa bei Elektroautos und Zuwächsen für den Bahnverkehr – ein schlichtes Weiter-So.“
Koolen weiter: „Von einer deutlichen Reduzierung des Autoverkehrs kann ebenso wenig die Rede sein wie von einem Stopp für den innerdeutschen Flugverkehr. Die umweltfreundliche Binnenschiffahrt muss sich sogar auf ein Minus von 7 Prozent einstellen. Dabei könnten Binnenschiffe, aber auch die Bahn, einen Großteil des LKW-Verkehrs einsparen. Nein, diese Verkehrsprognose geht davon aus, dass eine wirkliche Verkehrswende unterbleibt.“
Die Linke NRW fordert einen Masterplan für eine klimafreundliche Verkehrswende,
- der dem gemeinwohlorientierten Öffentlichen Personennahverkehr und dem umweltfreundlichen Schienenverkehr absolute Priorität einräumt,
- auch und gerade in ländlichen Regionen,
- der Bahn und ÖPNV den Löwenanteil der Finanzmittel zuweist,
- der den hemmungslosen Ausbau des Fernstraßennetzes stoppt,
- der Städte- und Gemeinden nachdrücklich dabei unterstützt, autofreie Innenstädte einzurichten,
- der das Deutschlandticket nicht etwa verteuert, sondern für alle erschwinglich macht,
- der Autokonzerne verpflichtet, auch Fahrzeuge für die Schiene und den ÖPNV zu produzieren,
- der, um all dies zu finanzieren, ein Sondervermögen „Verkehrsinfrastruktur“ auflegt, zu dem auch die Superreichen ihr Scherflein beisteuern dürfen.
„Vielleicht wird dieses Thema ja auch bei unserer anstehenden Haustür-Kampagne eine Rolle spielen. Wir bleiben auf jeden Fall dran und streiten für eine Verkehrswende, die diesen Namen auch verdient“, so Koolens Fazit.