Wahlkampf um jeden Preis?
Wahlkampf um jeden Preis?
CDU-Bürgermeister will Bocholter Neujahrsempfang trotz steigender Infektionszahlen durchführen
Am heutigen Sonntag werden inmitten der vierten Pandemiewelle 100 Gäste aus Wirtschaft, Kirche, Kultur, Sport, Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Gesellschaft auf Einladung des Bürgermeisters im LWL-Textilwerk zum Bocholter Neujahrsempfang im Zeichen des 800-jährigen Stadtjubiläums erwartet. Als Ehrengäste mit dabei sind NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der bei der diesjährigen Landtagswahl erneut in jenem Wahlkreis antreten wird, der auch die Stadt Bocholt umfasst, und der Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn. Beide Ehrengäste werden sich in das „Goldene Buch“ der Stadt Bocholt eintragen und einen Redebeitrag beisteuern können.
Der Fraktionsvorsitzende der Bocholter Linksfraktion Frank Büning kritisiert hier vollkommen zurecht: „Während die Stadtverordneten in Bocholt auf ihre Haushaltsreden verzichtet haben, um die Gefahren durch das Coronavirus zu minimieren und die gesetzlich notwendige Haushaltssitzung auf das Nötigste beschränkt wurde, hält der CDU-Bürgermeister Thomas Kerkhoff am städtischen Neujahrsempfang fest. In vielen Städten, darunter Münster, wurden die Neujahrsempfänge coronabedingt abgesagt. Der Bürgermeister geht einen anderen Weg und startet den Landtagswahlkampf mit einer Parteiveranstaltung.“
Nils Feldhaus, Kreissprecher DIE LINKE. Kreisverband Borken, ergänzt: „Als LINKE halten wir das Vorgehen des Herrn Kerkhoff für unvermittelbar. Während die Bürgerinnen und Bürger sich seit Monaten in Geduld üben, ihre Sozialkontakte bestmöglich zurückschrauben und sich an sämtliche Coronabestimmungen halten, leitet der Bürgermeister mit einer städtischen Großveranstaltung den Wahlkampf ein. Auch Hendrik Wüst gilt es hierbei zu kritisieren. Statt mit gutem Beispiel voranzugehen und seine eigenen Kontakte zu beschränken, nutzt er diese Veranstaltung in seinem Wahlkreis lieber zur Selbstinszenierung.“