Schließung Geburtsstation Borken

Niklas Büning, KV DIE LINKE Kreis Borken

Soziale Ungerechtigkeit macht krank. Als Folge eines starken Konkurrenzdrucks nehmen nicht nur psychische Erkrankungen zu. Generell gilt: Wer arm ist, ist häufiger krank und stirbt früher! Die Gesundheitsreformen der letzten Regierungen haben die Ungerechtigkeit im Gesundheitssystem verschärft. Unternehmen wurden entlastet, Versicherte müssen allein für steigende Kosten aufkommen.

Gleichzeitig machen Pharmaindustrie und Krankenhauskonzerne Milliardenprofite mit Versichertengeldern. Gesetzliche Krankenkassen müssen miteinander konkurrieren, dabei müssten der Bedarf und die Versorgung im Mittelpunkt stehen. Leistungen wurden gekürzt, Zuzahlungen und Zusatzbeiträge für die Versicherten eingeführt. Wer heute krank wird, muss oft tief in die Tasche greifen. Allein der Zahnersatz kann zur Existenzfrage werden. In Krankenhäusern gibt es viel zu wenige Pflegekräfte. Seit Jahren werden dringend notwendige Investitionen in den Krankenhäusern zurückgehalten.

Die Konsequenzen für den Kreis Borken merken wir direkt.
Aus Wirtschaftlichkeitsgründen werden nicht rentable Bereiche in Krankenhäusern geschlossen.

Schließung der Geburtsstation in Borken

Eine Geburt ist für viele Menschen das emotionalste Erlebnis ihres Lebens. Ein Erlebnis, bei dem alles stimmen muss. Der persönliche Bezug zum Ort und zum Krankenhaus spielt dabei auch eine große Rolle. Viele Strapazen möchte man in dem Zusammenhang nicht auf sich nehmen. Aber wie sieht es aus, wenn es keine Geburtsstation in der Nähe gibt? Nach Stadtlohn werden bald auch in Borken keine Babys mehr zur Welt kommen. Es wird dann in der Zukunft keine „echten“ Borkener mehr geben. Viele Bürgerinnen und Bürger aus Borken können das nicht verstehen. Wir als Linke im Kreis Borken bedauern diese Entscheidung zu tiefst. Betriebswirtschaftliche Gründe werden von der Klinikleitung angegeben. Das bedeutet einfach gesagt, der Kreissaal ist nicht rentabel. Unsere linke Grundhaltung ist, die Gesundheit und das Wohl der Menschen müssen vor dem reinen Profit stehen. Die Geburt darf keine Ware sein, mit der möglichst viel Geld verdient wird. Wir fordern, dass die grundlegende medizinische Versorgung -und dazu gehört die Geburt-, in die öffentliche Hand gehört. Die kommunale Gesundheitsversorgung muss ein Grundrecht sein. Wir fordern, dass ein Kreissaal auch über 2022 hinaus ein Teil des St.-Marien-Hospitals bleibt.